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Alles bleibt lebendig. Alles ist Architektur.


Im Gespräch mit steininger.architecture

Alles neu: ein großzügiger Showroom mit Präsentations- und Ausstellungsflächen für hochwertiges Outdoor-Design, ein frischer Concept Store für Blumen, Pflanzen und Accessoires, ein konzentrierter Großbüroraum für Landschaftsgärtner und Architekten mit fancy Besprechungszimmer – und darum herum eine gewachsene Baumschule mit ihren uniqueTrees®. Kramer & Kramer haben eine neue Visitenkarte in Zöfing errichtet. Für ihre Besucher, Kunden und sich selbst entstand eine neue Welt und eine Bühne für grüne Architektur und lebendiges Design. Gestaltet hat das moderne Headquarter steininger.architecture – mit viel räumlichen Qualitäten, Design-Highlights und Innovationen in Technik und Material. Und das ist längst nicht alles …
Kramer & Kramer

Das Raumprogramm für das neue Headquarter war komplex – welchen Anspruch hatte Kramer & Kramer?
Wir, Bauherren und Designer, waren uns einig, dass wir ein räumliches und gestalterisches Statement setzen wollen. Man darf nicht vergessen, dass wir in einer sehr ländlichen Gegend sind und relativ viel Altbestand vorgefunden haben, der zudem einen speziellen Charakter vorweist. Die zwei Backsteingebäude mit Sprossenfenstern und sichtbaren Dachstühlen haben industriellen Charme und gaben einiges vor. Wir wollten die räumlichen Qualitäten nutzen, sowohl des baulichen Bestandes als auch die der Landschaft und der Baumschule an sich. Und darüber hinaus ein Zeichen für Design. Ich bin überzeugt, wir haben diese Parameter gut aufgegriffen und ein Headquarter und eine starke Bühne für das doch recht lebendige Geschehen bei Kramer & Kramer gestaltet. Dagegen war das Raumprogramm recht pragmatisch.

Was zeichnet euren Entwurf aus? Oder was macht diesen Ort besonders?
Wenn man ein Headquarter für einen Gärtner baut, denkt man natürlich zuerst an ein Glashaus. Das wäre logisch gewesen. Wir haben mit der Idee des Glaskubus formal gespielt – und viel Glas eingesetzt, um einfach den Bezug zur Natur überall zu inszenieren. Das Gebäude ist dennoch nie ein Glashaus. Empfangen wird man von einer Stahl-Stein-Fliesen-Fassade, die wir speziell für das Gebäude entwickelt haben. Die Nord- und Eingangsfassade ist eine Sonderkonstruktion mit semitransparenten Fliesen von Karak und Steinplatten von Breitweiser und geht über in ein großes Regal, das großteilige Bäume bzw. Pflanzen als Ausstellungsstücke auf mehreren Ebenen außen präsentieren kann. Das hat eine starke Außenwirkung.

Martin Steininger

Was findet man in den Innenräumen vor? Eine Küche von Martin Steininger?
Im Großraumbüro im ersten Stock ist eine zu finden. Sie ist dort der „Fels“ bzw. der Treff- und Brennpunkt. Der Wunsch war ein großes, weitläufiges Loft. Die Landschaftsarchitekten und -gärtner kommunizieren sehr viel und arbeiten intensiv als Team zusammen. Nur das Besprechungszimmer ist abgetrennt – und als Raum besonders bunt gestaltet. Ein Highlight ist die fuchsiafarbene Stoffwand von Paola Lenti. Das braucht der Raum aber auch. Und das Gebäude hat sein „Wohnzimmer“. Ansonsten haben wir uns auf die Materialien Beton und Schwarzstahl fokussiert. Und Transparenz. Man sieht von überall überallhin. Auch der Verbindungsgang und die Erschließung sind transparent gestaltet. Die Verbindungstür zum Altbestand ist 3,20 mal 2 Meter. Es hat alles Industriecharakter – aber mit vielen gegensätzlichen Highlights, Materialien und Designstücken. Ja, auch von Steininger das goldene Pult FOLD, eine Abwandlung der Küche. 

Harrytasch Ahmadian von steininger.architecture

Zusammenfassend: Was ist für Sie persönlich das Highlight?
Sagen wir so: Wir haben stark polarisiert, im Design und im Raum – und ich finde, es ist genau deswegen ein besonderer Bau entstanden, der eine Bühne für die Produkte, Möbel und Pflanzen bildet, der dieser Lebendigkeit einen Rahmen gibt und mit ihnen kommuniziert. Eine Harmonie auf immer anderen Ebenen und mit anderen Stimmungen erzeugt. Eigentlich wie ein Garten in verschiedenen Jahreszeiten.

Naturstein-Keramik-Glas Fassade
Foto: Catherine Roider